Offenstall für Pferde Erklärung und Tips

Was ist ein Offenstall?

Ein Offenstall ist eine moderne und naturnahe Haltungsform für Pferde, die ihnen ein freies, gesundes und artgerechtes Leben ermöglicht. Im Gegensatz zur klassischen Boxenhaltung gibt es in einem Offenstall keine vollständig geschlossenen Wände, sondern eine offene oder teilweise offene Struktur. Dadurch profitieren die Pferde von einer besseren Luftqualität und können sich jederzeit im Freien aufhalten. Sie haben Zugang zu einem geschützten Unterstand, der ihnen Schutz vor Regen, Schnee oder extremer Sonne bietet, ohne sie in ihrer natürlichen Bewegung einzuschränken.

Offenstall mit zwei Pferden

Gruppenhaltung im Offenstall

Ein weiterer entscheidender Vorteil dieser Haltungsform ist die Möglichkeit der Gruppenhaltung. Pferde sind Herdentiere und fühlen sich in Gesellschaft anderer Artgenossen am wohlsten. Im Offenstall können sie ihr natürliches Sozialverhalten ausleben, sich gegenseitig pflegen, spielen oder einfach gemeinsam ruhen. Die Haltung in Gruppen reduziert Stress und sorgt für ein ausgeglichenes Temperament. Pferde, die in Offenställen leben, sind oft entspannter und zeigen seltener Verhaltensstörungen wie Koppen oder Weben.

Weitere Lektüre zum Thema Gruppenhaltung und Offenstall

Hier sind noch weitere Artikel wenn Sie sich über die Gruppenhaltung weiter informieren wollen:

  • CAVALLO: In dem Artikel „So klappt es mit dem Zusammenleben im Offenstall“ werden wertvolle Tipps zur harmonischen Gruppenhaltung und zur optimalen Gestaltung von Offenställen gegeben.
    cavallo.de

  • Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN): Die FN bietet umfassende Leitlinien zur artgerechten Pferdehaltung, einschließlich detaillierter Informationen zur Einzel- und Gruppenhaltung.
    pferd-aktuell.de

  • Reiter Revue International: Der Artikel „Bewegungsställe – das müssen Sie wissen“ beleuchtet die Vorzüge von Bewegungsställen und gibt Hinweise, worauf bei der Auswahl und Gestaltung geachtet werden sollte.
    reiterrevue.de

Die Problematiken einer Reitanlage ohne Offenstall

Bewegungsmangel – Pferde stehen stundenlang in der Box, was Gelenkprobleme und Übergewicht begünstigt.
Eingeschränkte Sozialkontakte – Isolation kann zu Verhaltensstörungen wie Koppen oder Weben führen.
Schlechte Luftqualität – Ammoniakdämpfe aus Urin und Mist belasten die Atemwege und erhöhen das Krankheitsrisiko.
Stress und Frustration – Pferde sind Lauftiere und werden durch begrenzte Bewegung unausgeglichen.
Höheres Kolikrisiko – Unregelmäßige Fütterung und fehlende Bewegung stören die Verdauung.

Die Umgebung des Offenstalls

Auch die Umgebung eines Offenstalls ist auf die natürlichen Bedürfnisse der Pferde ausgelegt. Diese Ställe befinden sich häufig in ländlichen Gebieten oder auf weitläufigen Anwesen mit angrenzenden Weiden oder Paddocks. Hier können sich die Tiere frei bewegen, grasen und die frische Luft genießen. Einige Offenställe bieten sogar eine Selbstbedienungsfütterung, bei der Pferde jederzeit Zugang zu Raufutter haben. Dies entspricht ihrem natürlichen Fressverhalten und beugt Verdauungsproblemen wie Koliken oder Magengeschwüren vor.

Wofür eignet sich ein Offenstall?

Ein Offenstall ist besonders geeignet für Pferde, die viel Bewegung benötigen und eine naturnahe Haltung bevorzugen. Durch die offene Bauweise und die damit verbundene bessere Luftzirkulation profitieren vor allem Pferde mit Atemwegserkrankungen, da Schadstoffe wie Ammoniak oder Staub nicht in hohen Konzentrationen in der Luft liegen. Auch Pferde mit Gelenkproblemen oder ältere Tiere profitieren von der kontinuierlichen Bewegung, die der Offenstall ihnen ermöglicht.

Zusätzlich ist ein Offenstall ideal für Besitzer, die ihr Pferd so natürlich wie möglich halten möchten. Die Kombination aus Bewegungsfreiheit, Sozialkontakten und einer natürlichen Umgebung sorgt für eine gesunde Psyche und ein starkes Immunsystem. Pferde, die sich frei bewegen können, bauen Muskulatur auf, bleiben fit und haben ein geringeres Risiko für Übergewicht oder Stoffwechselerkrankungen.

Warum ein Offenstall die bessere Wahl ist

Pferde im Offenstall profitieren von einem höheren Maß an Bewegungsfreiheit. Anders als in der Boxenhaltung, wo sie oft über viele Stunden stillstehen, können sie sich im Offenstall frei bewegen, spielen oder einfach grasen. Ein großer, eingezäunter Bereich gibt ihnen ausreichend Platz, um ihre natürlichen Bedürfnisse auszuleben. Dies stärkt nicht nur ihre Muskulatur und Gelenke, sondern fördert auch ihre allgemeine Fitness und ihr Wohlbefinden.

Ein weiterer großer Vorteil ist die artgerechte Gruppenhaltung. Pferde können im Offenstall ständig mit anderen Artgenossen interagieren, was zu einer stabilen Rangordnung und einem harmonischen Herdenleben führt. Dies trägt dazu bei, Aggressionen und Stress zu minimieren. Durch die natürlichen Sozialkontakte können sie spielerisch ihre Beweglichkeit verbessern und ihr natürliches Verhalten, wie das gegenseitige Kraulen oder Spielen, ausleben.

Ein Offenstall bietet außerdem Schutz vor extremen Witterungsbedingungen. Auch wenn er keine geschlossenen Wände hat, gibt es immer überdachte Bereiche oder Windschutzmöglichkeiten, sodass die Pferde selbst entscheiden können, ob sie sich im Schutzbereich oder draußen aufhalten möchten. Dies ist besonders wichtig bei starkem Regen, Schnee oder großer Hitze. Pferde können so ihren Wärmehaushalt selbst regulieren, was ihrem natürlichen Verhalten in der Wildnis entspricht.

Die Fütterung in einem Offenstall erfolgt oft über eine sogenannte Selbstbedienungsfütterung. Dabei haben die Pferde rund um die Uhr Zugang zu Heu oder Raufutter. Dies entspricht ihrem natürlichen Fressrhythmus und verhindert lange Fresspausen, die Magenprobleme oder Koliken verursachen können. Gleichzeitig reduziert diese Methode Futterneid und sorgt für eine gleichmäßige Energieversorgung über den Tag.

Auch für Pferdehalter bringt der Offenstall viele Vorteile. Der Arbeitsaufwand ist oft geringer als in der Boxenhaltung, da weniger Einstreu benötigt wird und das tägliche Misten entfällt. Zudem spart man langfristig Kosten, da weniger Futterverluste entstehen und sich die Tierarztkosten durch gesündere Pferde reduzieren.

 

 

Fazit: Warum ein Offenstall?

Ein Offenstall bietet Pferden eine natürliche, gesunde Umgebung, in der sie sich frei bewegen, sozial interagieren und artgerecht ernähren können. Die Kombination aus frischer Luft, kontinuierlicher Bewegung und sozialem Austausch fördert sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit der Tiere.

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FAQ - Noch offene Fragen?

Ab wann muss ein Pferd in einem Offenstall eingedeckt werden?

Ob ein Pferd im Offenstall eine Decke benötigt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie Alter, Gesundheitszustand, Witterung und den vorhandenen Unterstellmöglichkeiten. Gesunde und junge Pferde kommen in der Regel gut ohne Decke aus, solange sie ausreichend Schutz vor Nässe und Kälte haben.

Bei anhaltendem Regen oder Schneefall und niedrigen Temperaturen kann es jedoch sinnvoll sein, eine Regendecke zu verwenden, insbesondere wenn das Pferd nicht ausreichend trockene Rückzugsmöglichkeiten hat. Empfindliche Pferde oder solche mit gesundheitlichen Einschränkungen benötigen möglicherweise eine zusätzliche Wärmeschicht. Auch in den Sommermonaten können Fliegendecken hilfreich sein, um Insektenplagen zu minimieren.

Unfall im Offenstall: Wer haftet bei einer Verletzung des Pferdes?

Grundsätzlich trägt der Pferdehalter selbst die Verantwortung für sein Tier. Sollte eine Verletzung nachweislich durch ein anderes Pferd, beispielsweise durch einen Tritt, verursacht worden sein, kann es theoretisch zur Haftung des betreffenden Pferdebesitzers kommen. In der Praxis ist der Nachweis jedoch oft schwierig, es sei denn, es gibt Kameraaufnahmen oder verlässliche Zeugen.

In Pensionsställen kann eine Betriebshaftpflichtversicherung greifen, die für Schäden aufkommt, wenn nachgewiesen wird, dass der Stallbetreiber seine Sorgfaltspflicht verletzt hat – etwa durch fehlerhafte Zäune, unzureichende Bodenverhältnisse oder eine ungeeignete Herdenzusammenstellung.

Wie oft muss ein Pferd im Offenstall bewegt werden?

Pferde im Offenstall haben die Möglichkeit, sich selbstständig zu bewegen, was ihnen bereits eine gewisse Grundfitness sichert. Allerdings hängt das tatsächliche Maß an Bewegung stark von der Gestaltung des Offenstalls ab: Ein weitläufiger Auslauf mit abwechslungsreichen Bodenverhältnissen fördert die Aktivität, während ein kleiner, flacher Bereich die Pferde weniger zur Bewegung animiert.

Zusätzliche Beschäftigung kann dabei helfen, die körperliche Fitness, den Muskelaufbau und die Gelenkgesundheit zu erhalten. Bodenarbeit, Longieren oder Ausritte bieten nicht nur eine körperliche Herausforderung, sondern stärken auch die Bindung zwischen Mensch und Pferd und können für Abwechslung im Alltag sorgen.

Wie viel Quadratmeter benötigt ein Pferd im Offenstall?

Die benötigte Fläche pro Pferd hängt von mehreren Faktoren ab, wie Herdengröße, Bewegungsbedarf und Bodenbeschaffenheit.

Als Orientierung gelten folgende Mindestanforderungen:

  • Ein überdachter, trockener Bereich, in dem sich die Pferde wettergeschützt aufhalten können.
  • Eine ausreichend große Bewegungsfläche, die auch im Winter nicht völlig vermatscht oder rutschig ist.
  • Zugang zu Weideflächen oder Paddocks, um artgerechte Bewegung zu ermöglichen.

Grundsätzlich gilt: Je mehr Platz den Pferden zur Verfügung steht, desto besser können sie ihr natürliches Verhalten ausleben.

Welcher Bodenbelag ist für einen Offenstall geeignet?

Der Bodenbelag im Offenstall sollte rutschfest, wasserdurchlässig und nicht zu tief oder matschig sein. Besonders wichtig ist es, eine gute Trittfestigkeit zu gewährleisten, damit sich die Pferde sicher bewegen können.

  • Drainagesand oder Quarzsand sind ideal, da sie Wasser gut ableiten.
  • Mischungen aus Sand und Vlieshäcksel bieten zusätzliche Stabilität und verhindern tiefes Einsinken.
  • Kein zu harter oder scharfer Untergrund, um Hufverletzungen zu vermeiden.

Ein durchdachter Bodenbelag trägt maßgeblich zur Gesundheit und Trittsicherheit der Pferde bei.